Mikroskopische Korrosionspräparate von Joseph Hyrtl, 19. Jh.
Joseph Hyrtl (1810-1894) war einer der bedeutensten Anatomen des 19. Jahrhunderts. Er wirkte an den Universitäten Prag und Wien, verfasste die damaligen Standardlehrbücher der Anatomie und entwickelte ein Verfahren, um innere Strukturen von Organen räumlich sichtbar zu machen: Die Korrosionspräparation. Dabei werden in Hohlräume wie Arterien, Venen, Harnkanälchen u.s.w. gefärbte kunststoffähnliche Flüssigkeiten injiziert, die dann aushärten. Anschließend wird das umliegende Gewebe weggeätzt (korrodiert).
Die hier gezeigten Mikroskop-Präparate stellen die absolute Spitze der damaligen Technik dar, da selbst kleinste Gefäße wie etwa jene der Nierenkörperchen sichtbar gemacht werden konnten.
Hyrtls Lehrbücher und Präparate waren weltweit begehrt und begründeten den Reichtum des Anatomen. Mangels Nachkommen wurde Hyrtl zum Mäzen, er unterstützte mit Stipendien Studenten und errichtete vor allem das große Waisenhaus in Mödling, das bis zum 2. Weltkrieg tausenden Zöglingen ein Zuhause gab und ihre meist handwerkliche Ausbildung sicherte.
Die Präparate wurden im Zuge von Sonderausstellungen mit einem Olympusmikroskop auf Ektachrome fotografiert und sind Eigentum des Museums Mödling: https://www.museum-moedling.at/























